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Mikroorganismen im Haushalt

Mikroorganismen sind überall in der Umwelt, auch auf unserer Haut und in unserem Darm. Die meisten Mikroorganismen sind harmlos oder nützlich, weil sie uns beispielsweise bei der Verdauung helfen. Nur wenige können Krankheiten verursachen, werden als „Pathogene“ eingestuft und häufig auch als Keime bezeichnet. Allerdings werden selbst Krankheitserreger vielfach nur Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wirklich gefährlich.
Was brauchen Keime, um sich zu vermehren?
Es gibt drei Hauptgruppen von Mikroorganismen: Bakterien, Pilze und Viren. Bakterien und Pilze können sich unter günstigen Bedingungen schnell vermehren. Erforderlich dafür ist die richtige Temperatur, die für die meisten Bakterien zwischen 20 °C und 40 °C liegt. (Schimmelpilze und bestimmte Bakterien überleben und vermehren sich allerdings auch noch im Kühlschrank.)
Der wichtigste Faktor für eine schnelle Vermehrung ist aber in der Regel ausreichende Feuchtigkeit. Zwar werden auch Nährstoffe benötigt, aber die finden Mikroorganismen eigentlich immer: im Staub, in Schmutzpartikeln oder auf Lebensmitteln. Aus wenigen Keimen werden so schnell viele, und sie stellen dadurch ein Gesundheitsrisiko dar, weil das Immunsystem mit dieser Vielzahl möglicherweise nicht mehr fertig wird.
Viren benötigen - im Gegensatz zu Bakterien und Pilzen - einen Wirt (z. B. Menschen oder Tiere) um sich zu vermehren. Allerdings können bereits wenige Viren krank machen, wenn sie z. B. über Tröpfchen von einem Menschen auf den anderen übertragen werden.
Kreuzkontamination, eine Ursache mikrobieller Verunreinigungen
Krankmachende Mikroorganismen, die sich an einem Ort vermehren konnten, und dann unbeabsichtigt im Haushalt weiterverbreitet werden, sind eine der häufigsten Ursachen für mikrobielle Verunreinigungen. Bei dieser sogenannten Kreuzkontamination werden Mikroorganismen durch direkten Kontakt von einer Oberfläche auf eine andere übertragen und können so auf unzähligen Wegen zur Verbreitung und Vermehrung von Keimen im privaten Haushalt führen.
Einige zu Begriffe zu Mikroorganismen und Hygiene
antibakteriell: Wirkung gegen Bakterien
antimikrobiell: Wirkung gegen Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren)
Biofilm: Form der Besiedlung von Oberflächen durch Mikroorganismen. Durch eine Schleimschicht oder eine kalkhaltige Kruste, die von mikrobiellen Zellen gebildet wird, sind Biofilme sehr widerstandsfähig gegen Austrocknung und Chemikalien.
Desinfektion: Verminderung von Krankheitserregern auf ein gesundheitlich ungefährliches Maß
Keim: gebräuchliche Bezeichnung für Mikroorganismen, insbesondere für Krankheitserreger (z. B. Bakterien)
kontaminiert: von Mikroorganismen befallen
Kreuzkontamination: Übertragung von Mikroorganismen von einer kontaminierten Oberfläche auf eine andere durch direkten Kontakt
pathogen: krankheitserregend
Schmierinfektion: Ansteckung über die Berührung von Oberflächen (z. B. feste Oberflächen, Haut, Lebensmittel)
Tröpfcheninfektion: Ansteckung bei Personen, die durch Niesen, Husten oder Sprechen Krankheitserreger in die Luft abgeben
steril: keimfrei, frei von vermehrungsfähigen Mikroorganismen
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