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Stellungnahme des IKW-Bereichs Haushaltspflege zum Abbau von Phosphonaten
Nach Kenntnis des IKW entsteht in Kläranlagen kein Glyphosat aus Phosphonaten, die Inhaltsstoffe bestimmter Waschmittel sind.
Hintergrund:
Die Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaften“[1] und der Deutschlandfunk[2] berichteten am 11. März 2024 über eine Vorab-Publikation von Ergebnissen der Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Carolin Huhn. Die Arbeitsgruppe nimmt an, dass in Kläranlagen das Herbizid Glyphosat aus Phosphonaten wie z. B. Diethylentriaminpenta(methylenphosphonsäure) („DTPMP“) entstehen könne, die Inhaltsstoffe von bestimmten Waschmitteln sind. Am 23. Juli 2024 ist die Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Water Research“ erschienen.
Eine Mitgliedsfirma des IKW hat die Annahme von Professorin Huhns Arbeitsgruppe überprüft, indem sie mit einem eigenen Testprogramm die Experimente dieser Arbeitsgruppe auf Basis der verfügbaren Informationen nachgestellt hat. Dabei wurde DTPMP mit Klärschlamm zusammengeführt. Hierbei konnte in keiner Probe die Bildung von Glyphosat nachgewiesen werden.
Professorin Dr. Marion Martienssen von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg forscht seit mehreren Jahren zum Abbau von Phosphonaten in der Natur. Auch ihr liegen keine Belege vor, dass aus DTPMP in Kläranlagen Glyphosat entstehen kann.
Zudem ist es wichtig zu berücksichtigen, dass es sich bei den von der Arbeitsgruppe von Professorin Huhn betrachteten Mengen an Glyphosat um Mikrospuren handelt. Generell werden Oberflächengewässer in der EU und den USA seit Jahrzehnten überwacht und auch auf Konzentrationen von Glyphosat überprüft. Dabei zeigt sich, dass die Konzentrationen an Glyphosat nicht steigen und keine Bedenken für die Umwelt bestehen, da die Messwerte weit unter dem Grenzwert für mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt liegen.
Stand: 6. September 2024