Geld sparen, Umwelt schonen und Werte erhalten

Richtiges Wäschewaschen, Geschirrspülen und Putzen trägt zum Werterhalt von Textilien, Oberflächen und Gegenständen im Haushalt bei. Dadurch werden wertvolle Rohstoffe eingespart, die für eine Neuproduktion benötigt würden.

Wäsche waschen

Der IKW-Waschratgeber

Waschen – Schleudern – Bügeln: Welche Textilien werden wie sauber und gepflegt?

Gab es zu Urgroßmutters Zeiten nur Textilien aus Naturfasern wie Wolle, Seide, Leinen oder Baumwolle, wurden im Laufe der Zeit eine Vielzahl an Kunstfasern (Synthetiks oder Chemiefasern genannt) oder an Gemischen entwickelt. Unabhängig davon – waschen oder reinigen muss man sie alle früher oder später. Angaben in Textilien über die Zusammensetzung der Fasern sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Viele Textilien tragen darüber hinaus die freiwilligen, international gültigen Textil-Pflegekennzeichen. Diese in den Textilien eingenähten Symbole informieren, mit welcher Waschtemperatur gewaschen werden darf, auf welche Besonderheiten zu achten ist, ob der Wäschetrockner eingesetzt werden darf und ob das Textilstück für die Chemische Reinigung geeignet ist.

 

Textil-Pflegekennzeichen – erste Information zur Wäschepflege

Bei der Vielzahl an modernen Geweben und Textilien fällt es oft gar nicht so leicht, zu entscheiden, wie gewaschen wird. Aus diesem Grund ist ein Blick auf die Pflegesymbole hilfreich. Die Symbole werden immer wieder ergänzt, um dem Verbraucher eine erste Entscheidungshilfe an die Hand zu geben. 

1. „Symbole für Waschen“

Das bekannteste Symbol – ein Waschzuber – ist meist in Verbindung mit einer Zahl abgebildet: Es weist darauf hin, dass das Textil gewaschen werden kann, und welche Höchsttemperatur empfohlen wird. Ist das Symbol durchgestrichen, ist Waschen nicht möglich. Eine Hand im Waschzuber bedeutet, dass nur von Hand gewaschen werden soll. Ein einmal unterstrichener Waschbottich empfiehlt ein Schonwaschprogramm, bei einem doppelten Unterstrich ist ein Spezialschonprogramm mit möglichst geringer mechanischer Beanspruchung und reduzierter Endschleuder-Geschwindigkeit erforderlich. Je nach Hersteller der Waschmaschine tragen die Schonwaschprogramme unterschiedliche Bezeichnungen, z. B. Pflegeleicht, Pflegeleicht extra oder Synthetik. Genaueres lässt sich der Geräte-Anleitung entnehmen.

2. Symbole für „Bleichen“

Voll- beziehungsweise Universalwaschmittel sowie Fleckentferner enthalten Bleichmittel. Jedoch ist nicht jedes Gewebe dafür geeignet. Ein leeres Dreieck auf dem Pflegeetikett des Textils erlaubt die Verwendung von Bleichmitteln auf Sauerstoff- und Chlorbasis. Ist das Dreieck mit zwei Schrägstreifen gekennzeichnet, sind nur Sauerstoffbleichen empfehlenswert. Ist das Dreieck ausgefüllt und durchgestrichen, darf kein Bleichmittel verwendet werden. Geeignet sind dann Color- beziehungsweise Buntwaschmittel oder Feinwaschmittel.

3. Symbole für „Bügeln und Mangeln“

Ein stilisiertes Bügeleisen mit drei Punkten weist darauf hin, dass heiß bei einer Temperatur von rund 200 °C gebügelt werden kann (z. B. Baumwolle und Leinen). Zwei Punkte, das entspricht etwa 150 °C, gelten in der Regel für Wolle, Seide, Polyester und Viskose (auch Modal). Ist nur ein Punkt im Bügeleisen abgebildet – meist bei den modernen Chemiefasern wie Polyacryl, Polyamid (Nylon) und Acetat – ist eine niedrige Bügeltemperatur von maximal 110 °C ratsam, die Verwendung eines Dampfbügeleisens nur eingeschränkt möglich. Das durchgestrichene Bügeleisen bedeutet: Das Textil darf nicht gebügelt werden.

4. Symbole für „Gewerbliche Reinigung“

Die Buchstaben „F“ beziehungweise „P“ in einem Kreis informieren die professionelle Chemische Reinigung über das zu verwendende Lösungsmittel. Der Buchstabe „W“ erlaubt die Nassreinigung. Ist der Kreis ausgefüllt und durchgestrichen, kann nicht nass gereinigt werden. Gar nicht gereinigt werden darf, wenn ein durchgestrichener leerer Kreis zu sehen ist.

5. Symbole für „Trocknen“

Das Trocknersymbol besteht aus einem Quadrat mit einem darin liegenden Kreis. Zwei Punkte im Kreis bedeuten, dass Trocknen mit normaler Temperatur möglich ist, ein Punkt empfiehlt das Trocknen mit reduzierter Temperatur. Ist das Trocknersymbol durchgestrichen, soll nicht im Wäschetrockner getrocknet werden.

 

Textilpflege nach Faserarten

Ergänzend zu den Pflegesymbolen geben die Faserarten weitere Hinweise auf die richtige Pflege der Textilien. So hat jede Textilfaser ihren eigenen Charakter, unterschiedliche Anforderungen an die Waschmittelart, an die Art des Trocknens – sofern der Einsatz eines Wäschetrockners nicht möglich ist – und an das Bügeln. 

1. Baumwolle

Eigenschaften der Fasern:

Die Naturfaser stammt von den naturweißen Samenhaaren der Baumwollpflanze. Die daraus gesponnen Fäden lassen sich leicht bleichen, färben und weiterverarbeiten. Baumwoll-Textilien sind überaus strapazierfähig, reißfest und angenehm zu tragen. Aus diesem Grund zählt Baumwolle weltweit zu den beliebtesten Ausgangsmaterialien für Textilien.

Besonderheiten beim Waschen:

Viele Baumwollgewebe lassen sich bei Temperaturen bis 60 °C waschen, dabei stets auf Hinweise im Textilkennzeichen achten. Für Weißwäsche und helle Wäsche mit vielen bleichbaren Flecken (z. B. Obst, Gemüse) eignen sich Universal- oder Vollwaschmittel, für Buntes Color- bzw. Buntwaschmittel. Wenn die Wäsche nicht im Freien getrocknet werden kann und kein Schonwaschgang empfohlen wird, sollte sie mit möglichst hoher Drehzahl (z. B. 1400 Umdrehungen pro Minute: U/min) geschleudert werden. Das spart Energie beim Trocknen im Wäschetrockner. 

Besonderheiten beim Trocknen:

Wäsche in einem nicht beheizten Raum an die Leine hängen, noch besser im Freien. Soll der Trockner eingesetzt werden, geben die Textil-Pflegekennzeichen wichtige Hinweise zur erlaubten Trocknungsintensität. Baumwolle kann einlaufen.

Besonderheiten beim Bügeln:

Es empfiehlt sich, die Textilien zu bügeln, so lange sie noch leicht feucht sind. Das Pflegesymbol im Wäschestück zeigt an, auf welcher Stufe gebügelt werden darf. Bei Baumwolltextilien ist das oft die Stufe mit drei Punkten, die sowohl auf dem Bügeleisen als auch im Textilkennzeichen zu finden sind.

2. Synthetik (Chemiefasern)

Eigenschaften der Fasern:

Polyamid, Polyester und Polyacryl sind aus modernen Textilien nicht mehr wegzudenken: Sie knittern nicht, bleiben in Form, sind gut waschbar und reißfest, trocknen schnell und erfordern wenig oder gar kein Bügeln. Wie auch bei anderen Materialien sollte vor der Wäsche erst das Textil-Pflegekennzeichen gelesen werden.

Besonderheiten beim Waschen: 

Weiße und stark fleckige Synthetics sind mit Voll- oder Universalwaschmitteln bei einer Temperatur von maximal 60 °C waschbar, Farbiges mit Color- bzw. Buntwaschmitteln. 

Besonderheiten beim Trocknen:

Am besten tropfnass im Freien aufhängen. Große Kleidungsstücke in Handtüchern ausdrücken und anschließend liegend trocknen. 

Besonderheiten beim Bügeln:

Sofern erforderlich auf der niedrigsten Stufe (ein Punkt auf dem Bügeleisen) bügeln. Zum Schutz der Fasern ein feuchtes Tuch zwischen Bügeleisen und Textilstück legen.

3. Viskose

Eigenschaften der Fasern: 

Diese Faser basiert auf chemisch veredelten Naturrohstoffen. Mit ihrem weichen, fließenden Fall ähnelt die leichte Faser der Seide. Für Blusen und andere Oberteile wird häufig Viskose verwendet. 

Besonderheiten beim Waschen:

Vor dem Waschen zuerst die Pflegehinweise beachten. Viskosegewebe sind empfindlich und erlauben nur schonende Waschgänge mit Feinwaschmitteln, die stark schäumen. Dabei die Waschtrommel gemäß Herstellerempfehlung der Maschine beladen. Wäsche auf keinen Fall stark schleudern, sinnvoller ist kurzes Anschleudern.

Besonderheiten beim Trocknen:

Am besten Wäsche tropfnass im Freien aufhängen. Soll in der Wohnung getrocknet werden, Wäsche über der Badewanne aufhängen oder ein Behältnis für das Tropfwasser darunter stellen. Für den Trockner sind Viskose-Gewebe nicht geeignet, da sie sehr stark einlaufen. 

Besonderheiten beim Bügeln:

Wäsche mit geringer Restfeuchte unter einem feuchten Tuch auf Stufe 2 bügeln. Bei Dampfbügeleisen genügt Stufe 1. 

4. Wolle

Eigenschaften der Fasern: 

Wasser abweisend, Kälte und Wärme isolierend, elastisch und schwer entflammbar sind die Vorzüge dieses von Schafen, Kamelen, Alpakas, Mohair- und Kaschmir-Ziegen oder Angora-Kaninchen stammenden Naturmaterials. 

Besonderheiten beim Waschen:

Nicht alle Wolltextilien sind waschbar, manche nur von Hand, andere sogar in der Waschmaschine. Ein Blick auf die Textil-Pflegekennzeichen gibt Auskunft darüber. Bei maximal 30 °C lässt sich Wolle – am besten auf links gedreht – mit einem speziellen Wollwaschmittel waschen. Wollwaschmittel sind sehr mild. Nicht geeignet sind die wesentlich kraftvolleren Voll- oder Universalwaschmittel sowie Color- bzw. Buntwaschmittel, da sie Wolle verfilzen. Nach dem Waschen sollte man kurz anschleudern (ca. 30 Sekunden). Besonders Empfindliches wird – kalt oder lauwarm bis 30 °C – mit Wollwaschmittel von Hand gewaschen.

Besonderheiten beim Trocknen:

Wäsche tropfnass in saugfähige Handtücher rollen, anschließend auf trockene Handtücher legen, in Form ziehen und liegend trocknen. Im Freien darauf achten, dass die Wäsche nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da Helles vergilben und Dunkles ausbleichen kann.

Besonderheiten beim Bügeln:

Sofern erforderlich mit einem feuchten Tuch bedecken, bügeln und auskühlen lassen.

5. Seide

Eigenschaften der Fasern: 

Seidenstoffe verheißen Luxus pur: Sie sind schön anzusehen, federleicht, formstabil, angenehm kühl bei Hitze und wärmend bei Kälte. Zu verdanken ist dieser reißfeste, kilometerlange Faden der Raupe des Seidenspinners, einer Schmetterlingsart. Seide erfordert – um lange Freude zu machen – besondere Sorgfalt beim Waschen, Trocknen und Bügeln. Hinweise dazu gibt stets die Textilkennzeichnung mit genauen Pflegehinweisen.

Besonderheiten beim Waschen:

Nicht alle Seidenstoffe sind waschbar, ein Blick auf die Pflegehinweise gibt Auskunft darüber. Seide sollte man nie einweichen, Flecken werden unmittelbar vor der Wäsche vorbehandelt (z. B. mit flüssigem Wollwaschmittel oder geeigneten Fleckentfernern). Seidentextilien mit speziellem, für Wolle und Seide geeignetem Waschmittel bei niedrigen Temperaturen, höchstens jedoch 30 °C, waschen. In der Waschmaschine den Schonwaschgang wählen und nicht schleudern, bei der Handwäsche viel Wasser verwenden. 

Besonderheiten beim Trocknen:

Tropfnasses Textil in einem saugfähigen Tuch (z. B. Handtuch) einrollen, anschließend liegend auf einem trockenen Handtuch ausbreiten, in Form ziehen und trocknen lassen. Seidenblusen und -hemden trocknen am besten – tropfnass aufgehängt – auf einem Kunststoff-Kleiderbügel. Sonne vermeiden, sie bleicht dunkle Fasern, helle Fasern können vergilben.

Besonderheiten beim Bügeln:

Trockene Seide nicht mit Wasser besprengen, da Wasserflecken zurückbleiben können. Leicht feucht auf Stufe 1 bügeln, am besten von links.

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