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Studien und Umfrage

Neue IKW-Studie: So putzt Deutschland - Haushaltspflege zwischen Sozialisierung und Nachhaltigkeit

Die aktuelle repräsentative Studie des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW), die mit Tiefeninterviews begleitet wurde, ermöglicht erstmalig einen 360-Grad-Blick auf das Putzverhalten der Menschen in Deutschland. Sie zeigt unter anderem: Die Einstellung zu Sauberkeit und Ordnung wird maßgeblich durch das Elternhaus geprägt, Putzen ist selten ein Streitthema und der Putzeimer bleibt der beliebteste Haushaltshelfer der Menschen in Deutschland.

Putzen ist tief in den Köpfen verankert

Die Prinzipien Ordnung und Sauberkeit sind tief in der Gesellschaft verankert und werden bereits in der Kindheit geprägt. So geben die Befragten an, dass Ordnung mit 77 Prozent und Sauberkeit mit 82 Prozent bereits einen hohen Stellenwert im Elternhaus hatten – und heute im eigenen Haushalt zu den gleichen Anteilen haben. Knapp die Hälfte aller Befragten (48 %) übernimmt viele oder sogar alle Putzgewohnheiten, die sie von früher kennt. Dabei gilt: Je jünger die Befragten, desto häufiger orientieren sie sich an den Putzritualen aus dem Elternhaus (25-34-Jährige: 62 %, ab 50 Jahren: 41 %). Der Mehrheit der Befragten wurde die Hausarbeit bereits von Kindesbeinen an nähergebracht: Rund 87 Prozent haben von klein auf im Haushalt mitgeholfen. Das ist auch heute noch bei 85 Prozent der Befragten der Fall, wenn Kinder im Haushalt leben.

Verteilung der Hausarbeit – gestern und heute

Bei der Frage nach der Verteilung der Hausarbeit im Elternhaus geben 51 Prozent der Menschen in Deutschland an, dass sich die Mutter fast um die gesamte Hausarbeit gekümmert hat. Dabei war sie überwiegend im Haus tätig, während sich die Väter außerhalb des Hauses z. B. mit Autopflege und Gartenarbeit beschäftigten. Der Ost-West-Vergleich ergibt einen deutlichen Unterschied: 68 Prozent der Befragten aus den neuen Bundesländern – gegenüber 45 Prozent in den alten Bundesländern – geben an, dass beide Elternteile im Haushalt Aufgaben übernommen haben, in 28 Prozent der Fälle sogar zu gleichen Teilen. In den alten Bundesländern liegt dieser Anteil nur bei 15 Prozent.

Und wie sieht es heute aus? Im Schnitt übernehmen die Frauen nach eigenen Aussagen 79 Prozent der gesamten Hausarbeit, während die Männer das zu 48 Prozent für sich beanspruchen. Entsprechend müsste die Hausarbeit dann zu 127 Prozent erledigt sein. Mindestens eine der Gruppen überschätzt also ihren eigenen Beitrag. Insgesamt gilt aber: Je jünger die Befragten, desto besser verteilt wird die Hausarbeit.

Putzen sorgt für Harmonie und Wohlbefinden

78 Prozent der Befragten haben nach dem Saubermachen ein gutes Gefühl, etwas geschafft zu haben. 70 Prozent genießen die Sauberkeit nach dem Putzen ganz bewusst. Psychologen sprechen hier von intrinsischer Motivation zu putzen. Etwas weniger wichtig ist die sogenannte extrinsische Motivation, z. B. gesellschaftliche Erwartungen an eine saubere und aufgeräumte Wohnung. Für 70 Prozent der Haushalte in Deutschland ist Haushaltspflege zudem selten oder nie ein Streitthema.

Nachhaltigkeit heißt, auf umweltschonende Produkte zu setzen

Nachhaltiges Verhalten fällt den Befragten besonders in den Bereichen am leichtesten, in denen sie den meisten Einfluss darauf haben: Einkaufen und Haushaltspflege. So geben 74 Prozent an, dass ihnen die sparsame Verwendung von Wasch- und Putzmitteln wichtig ist, genauso wie die Nutzung von Energiesparprogrammen bei Waschmaschine oder Geschirrspüler (73 %). Ein Hauptmotiv für nachhaltiges Verhalten ist eine langfristige Kostenersparnis.

Putzeimer schlägt Saugroboter: Digitalisierung in der Haushaltspflege noch wenig verbreitet

Das Thema Digitalisierung scheint in der Haushaltspflege eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Während Saugroboter, Apps und Co. bisher weniger Beachtung finden, werden klassische Putzmittel und Haushaltsgeräte weiterhin für unverzichtbar gehalten. Spitzenreiter bei den Reinigungsmitteln ist das Geschirrspülmittel (85 %), gefolgt vom WC-Reiniger und dem Glasreiniger (84 % und 72 %). Bei den Haushaltsgeräten zählen die Waschmaschine (92 %), die Spülmaschine (71 %) und der manuell betriebene Staubsauger mit Kabel (66 %) zu den unentbehrlichen Helfern. Für Jung und Alt ist und bleibt zudem der Putzeimer mit 82 Prozent das liebste Hilfsmittel in der Haushaltspflege.

Weitere Informationen und Ergebnisse der Studie im Ergebnisreport unter IKW-Studie: So putzt Deutschland.

Über die Studie:
Im Auftrag des IKW hat die INNOFACT AG in Deutschland die Studie „So putzt Deutschland – Haushaltspflege zwischen Sozialisierung und Nachhaltigkeit“ durchgeführt. In einem ersten Projektmodul der Studie wurden Tiefeninterviews mit insgesamt 50 Befragten aus Nord-, West-, Ost- und Süddeutschland zuhause in Privathaushalten von Dezember 2021 bis April 2022 durchgeführt. Aufbauend auf den Ergebnissen des qualitativen Teils der Studie wurde in einem zweiten Teil im Juli 2022 eine quantitative Onlinebefragung durchgeführt, um die qualitativ erhobenen Ergebnisse zu quantifizieren. Befragt wurden dafür 1.537 Menschen in Deutschland, die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der Bevölkerung.

 

Bildunterschrift: Ordnung und Sauberkeit hatten im Elternhaus einen hohen Stellenwert und sind bei den Befragten auch heute im eigenen Haushalt zu gleichen Anteilen wichtig. © IKW

Die Infografik kann hier heruntergeladen werden.

 

Bildunterschrift: Putzen sorgt für Harmonie und Wohlbefinden und ist mehr von inneren als äußeren Einflüssen bestimmt, das ergibt die repräsentative Studie des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW). © IKW

Die Infografik kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Grafiken aus dem Studienreport stehen auf Anfrage in druckfähiger Auflösung zur Verfügung.

Die Präsentation der Studienergebnisse kann hier heruntergeladen werden.

Ihr Ansprechpartner bei der Haushaltspflege

IKW Bereichsleiter

Dr. Bernd Glassl

Bereichsleiter Haushaltspflege bglassl@ikw.org