Kooperationen und Initiativen

Die von den IKW-Mitgliedern hergestellten und vertriebenen Produkte für Schönheits- und Haushaltspflege sind Konsumgüter, die sehr nahe mit den Verbrauchern in Berührung kommen. Sie erleichtern das tägliche Leben und tragen zu Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit bei. Aus dieser Nähe entsteht ein intensives Informationsbedürfnis. Durch eine hohe Dialogbereitschaft gegenüber allen involvierten Gesellschaftsgruppen kommt der IKW diesem Bedürfnis entgegen und leistet damit einen Beitrag zur Stärkung der Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von Schönheits- und Haushaltspflegeprodukten.

Dazu zählen zum Beispiel Verbraucherverbände und andere Organisationen ebenso wie Behörden und politische Institutionen. Seit langer Zeit diskutieren wir deshalb Fragen von öffentlichem Interesse im Rahmen der Gesprächsplattform „Dialog Kosmetik“, dem Verbraucherportal „haut.de“ und der Nachhaltigkeitsinitiative „Forum Waschen“.

Produkte & Sicherheit/Inhaltsstoffe

Mikroplastik-Partikel und gelöste Polymere in Waschmitteln und Reinigungsmitteln für Privathaushalte - IKW-Stellungnahme

In der Öffentlichkeit wird vermehrt über die zunehmende Verschmutzung der Meere mit Kunststoffen und Mikroplastik-Partikeln diskutiert. Oftmals wird dabei nicht eindeutig zwi­schen wasserlöslichen Polymeren und festen, unlöslichen Mikroplastik-Partikeln unterschie­den. Dies gilt auch für die österreichische Umweltorganisation „Global 2000“, die im Herbst 2021 einen Beitrag zu Waschmitteln veröffentlicht hat.

Wasserlösliche Polymere sind kein Mikroplastik

Unter dem Begriff Mikroplastik versteht die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) prinzi­piell feste Plastikpartikel, die eine Größe zwischen 1 Nanometer (0,000000001 Meter) und 5 Millimeter (0,005 Meter) haben.[1] Sie werden als Verunreinigungen in Meeren oder Bin­nengewässern gefunden.

Wasserlösliche Polymere sind keine Mikroplastik-Partikel, denn sie unterscheiden sich so­wohl durch ihre Größe und Struktur als auch durch ihre physikalisch-chemischen Eigenschaf­ten. Im Gegensatz zu Mikroplastik lösen sich die wasserlöslichen Polymere beim Waschen auf.

Abrasivstoffe in Reinigungsmitteln: Aluminiumoxid, gemahlene Kerne von Steinobst

Die Mengen an unlöslichen Mikroplastik-Partikeln, die bestimmten Reinigungsmitteln als Ab­rasivstoffe zur Reinigung zugesetzt werden, sind deutlich zurückgegangen. Früher wurden sie in Spezialreinigungsmitteln für Glaskeramik-Kochfelder wegen ihrer milden abrasiven Wir­kung eingesetzt. Inzwischen wurden diese Mikrokügelchen u. a. durch Polierkörper aus Alu­miniumoxid oder gemahlenen Steinobst-Kernen (z. B. von Aprikosen) ersetzt.

Trübungsmittel und Minikapseln für Duftstoffmischungen werden in Deutschland in Klär­anlagen bis zu 99 Prozent herausgefiltert

Einige flüssige Waschmittel und Reinigungsmittel enthalten Trübungsmittel und/oder Mini­kapseln, die mit Duftstoffmischungen gefüllt sind. Bestimmte Trübungsmittel und Minikap­seln für Duftstoffmischungen können unter die Definition der ECHA für Mikroplastik fallen.

Gelangen diese Trübungsmittel oder Duftstoff-Minikapseln ins Abwasser, werden sie in Deutschland in Kläranlagen bis zu 99 Prozent herausgefiltert. In Deutschland werden über 70 Prozent des Klärschlamms verbrannt, und damit auch die darin enthaltenen Mikroplastik­partikel. Gemäß einer europäischen Studie lag der Anteil von Mikroplastik-Partikeln aus Waschmitteln und Reinigungsmitteln in europäischen Gewässern im Vergleich zum Gesamt­eintrag von Mikroplastik und größeren Kunststoffteilen („Makroplastik“) bei circa 0,1 Pro­zent[2].

Wasserlösliche Polymere in Waschmitteln und Maschinengeschirrspülmitteln werden in Kläranlagen weitgehend eliminiert oder biologisch abgebaut

Mikroplastik-Partikel, die als solche gezielt in Produkten eingesetzt werden, nennt man pri­märes Mikroplastik.

Der weitaus größte Teil des Mikroplastiks (99,8 Prozent[1]) stammt jedoch aus Plastikmüll, der ins Meer gelangt ist und dort über die Zeit in immer kleinere Teile zerfällt. Zudem wird beispielsweise auch Reifenabrieb in signifikanten Mengen über die Flüsse ins Meer transpor­tiert. Solche Mikroplastikpartikel werden als sekundäres Mikroplastik bezeichnet.

Von primärem Mikroplastik abzugrenzen sind die wasserlöslichen Polymere, die nicht als Partikel im Produkt vorliegen. Sie übernehmen insbesondere in Waschmitteln und Maschi­nengeschirrspülmitteln wichtige Funktionen. Nachfolgend wird dies anhand von zwei Bei­spielen beschrieben:

  • Die sogenannten Polycarboxylate sind die mengenmäßig größte Gruppe wasserlöslicher Polymere. Sie erleichtern das Ablösen von Schmutz, halten gelösten Schmutz im Wasser und verhindern Kalkablagerungen auf Wäsche, Spülgut und in den Waschmaschinen und Spülmaschinen. Polycarboxylate werden zu Anteilen von bis 95 Prozent in Kläranlagen eli­miniert. Für die in Oberflächengewässer gelangenden Mengen an Polycarboxylaten ergibt die Sicherheitsbeurteilung, dass diese Mengen für Gewässer und ihre Lebewesen unbe­denklich sind. 

  • Für die Hülle von vordosierten Waschmitteln und Reinigungsmitteln, sogenannten Gel­kapseln, oder auch bestimmten Tabletten (Tabs), wird Polyvinylalkohol-Folie eingesetzt. Dieses Polymer ist wasserlöslich und biologisch abbaubar. Auch für die Mengen an gelös­tem Polyvinylalkohol, die in Oberflächengewässer gelangen, ergibt die Sicherheitsbeurtei­lung, dass sie für Gewässer und ihre Lebewesen unbedenklich sind.
    Der Industrieverband American Cleaning Institute in den USA informiert ausführlich in englischer Sprache über die biologische Abbaubarkeit der Hülle.[3]

Verantwortung der Hersteller von Waschmitteln, Pflegemitteln, Reinigungsmitteln

Die Hersteller von Waschmitteln, Pflegemitteln und Reinigungsmitteln tragen die Verantwor­tung, dass die den Verbrauchern zur Verfügung gestellten Produkte für Mensch und Umwelt sicher sind. Dieser Verpflichtung kommen sie durch freiwillige Initiativen und im Rahmen der umfangreichen gesetzlichen Regelungen nach.

 

Die Stellungnahme kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Stand: 6. Dezember 2021

 


[1] Anhang-XV-Dossier zur Beschränkung der Verwendung von absichtlich hinzugefügten Mikroplastik-Partikeln in Endverbraucherprodukten: https://echa.europa.eu/de/registry-of-restriction-intentions/-/dislist/details/0b0236e18244cd73

[2] OSPAR Commission (2017). Assessment document of land-based inputs of microplastics in the marine environment, siehe: https://www.ospar.org/documents?v=38018

[3] American Cleaning Institute (2021). Frequently asked questions: Biodegradability of PVOH used in liquid laundry packets (LLPS) and other detergent capsule films,
siehe: https://www.cleaninginstitute.org/pvoh-biodegradability.

 

Links

A.I.S.E., Association Internationale de la Savonnerie, de la Détergence et des Produits d’Entretien

Auf den Internetseiten des Internationalen Verbandes der Hersteller von Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln (A.I.S.E., Association Internationale de la Savonnerie, de la Détergence et des Produits d’Entretien) finden sich in englischer Sprache u. a. Marktzahlen, Verbraucherinformationen zum Waschen und Reinigen, zur Produktsicherheit, zur Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Produkte sowie Verknüpfungen zu den Mitgliedsverbänden der A.I.S.E. in Europa und Australien.

www.aise.eu

 

Bundesanzeiger

Über diese Adresse sind unter anderem die Veröffentlichungen deutscher Rechtsvorschriften im Bundesgesetzblatt und im Bundesanzeiger kostenpflichtig zu beziehen. Hierzu wird auch ein Recherchedienst angeboten.

www.bundesanzeiger.de

 

Cleanright

Auf dieser Website finden Verbraucher, Nichtregierungsorganisationen und andere Institutionen eine Vielzahl nützlicher Informationen über Wasch-, Reinigungs- und Pflegemittel für den privaten Gebrauch. Der Internationale Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelverband (A.I.S.E.) und der Europäische Chemieindustrieverband (Cefic) haben gemeinsam unter dem Titel "Cleanright" dieses Informationsangebot zu Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln und deren Inhaltsstoffen für das Internet erstellt.

www.cleanright.eu

 

EUR-Lex

Auf der Website der Europäischen Union sind unter dieser Adresse nicht nur alle Veröffentlichungen im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften seit dem 1.1.1998, sondern auch konsolidierte Fassungen mehrerer Richtlinien in allen Amtssprachen der EU kostenfrei abrufbar.

www.eur-lex-europa.eu

 

FORUM WASCHEN

Hier finden Sie aktuelle Informationen über das Nachhaltigkeitsprojekt FORUM WASCHEN der deutschen Wasch- und Reinigungsmittelindustrie.

www.forum-waschen.de

 

GINETEX Germany

GINETEX Germany ist seit 1977 zuständig für die Pflegekennzeichnung von Textilien in Deutschland. Die Pflegekennzeichen in Bekleidung und Wäschestücken informieren über die angemessene Pflege (z. B. Waschtemperatur, Waschprogramm, Trocknung, Bügeln).

www.germanfashion.net

 

HERA-Projekt

Im Rahmen des HERA-Projekts werden Sicherheitsbewertungen für Inhaltsstoffe von WPR-Mitteln erstellt, sowohl in Bezug auf Auswirkungen auf den Menschen als auch auf die Umwelt.

www.heraproject.com

 

IHO

Homepage vom Industrieverband Hygiene- und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendung e. V.

www.iho.de

 

Thüringer Landfrauenverband e.V.

IKW und der Thüringer Landfrauenverband arbeiten im FORUM WASCHEN zusammen. Schwerpunkt der Zusammenarbeit: Verbraucherinformation im Bereich Waschen.

https://www.thueringer-landfrauenverband.info/

 

Bundesweite Aktionstag - Nachhaltiges Waschen

Jeweils am 10. Mai eines Jahres findet der Bundesweite Aktionstag - Nachhaltiges Waschen statt. Hierzu finden Sie Informationen und viele nützliche Hinweise.

www.forum-waschen.de/aktionstag-nachhaltig-ab-waschen

 

ACI, The American Cleaning Institute©

Der Verband der Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln in den Vereinigten Staaten von Amerika (ACI, The American Cleaning Institute©) bietet auf seinen Internetseiten u. a. einen Überblick über die Produkte, Beschreibungen zu Umwelt- und Gesundheitsschutz und Informationen für Kinder in englischer Sprache.

https://www.cleaninginstitute.org/about-aci

 

A.I.S.E. Charter for Sustainable Cleaning

Hier finden Sie aktuelle Informationen über die Initiative Nachhaltiges Waschen und Reinigen der europäischen Wasch- und Reinigungsmittelhersteller ("A.I.S.E. Charter for Sustainable Cleaning").

http://www.sustainable-cleaning.com/

 

Förderinstitution des Verbandes der Chemischen Industrie e. V.

Einen Bereich stellt die "Schulpartnerschaft Chemie" dar, bei der die Unterrichtsförderung einen Schwerpunkt darstellt. Mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien will der Fonds Lehrer wie Schüler über aktuelle Entwicklungen in der Chemie auf dem Laufenden halten.

http://www.vci.de/fonds

 

Internationale Verband für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel (A.I.S.E.)

Der Internationale Verband für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel (A.I.S.E., Brüssel) hat das Einstufungs- und Kennzeichnungsnetzwerk DetNet erarbeitet, das der sachgerechten Einstufung und Kennzeichnung von Waschmitteln (Pulver oder Flüssigprodukte), Handgeschirrspülmitteln und Allzweckreinigern sowie ähnlich zusammengesetzten Produkten dient.

www.det-net.eu

 

Caps weg von Kindern

Die Initiative "Caps weg von Kindern" bietet wichtige Hinweise zum sicheren Umgang mit Flüssigwaschmittel-Kapseln und zur Vermeidung von Unfällen.

www.keepcapsfromkids.eu

 

Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI)

Der Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) bietet Portale zu Technischen Regelwerken, REACH, Responsible Care, DIB, Mittelstand, Fonds, TUIS und zu weiteren speziellen chemierelevanten Themen.

www.vci.de

Das könnte Sie auch interessieren

Icon Das könnte Sie auch interessieren

Marktdaten weltweit

Der IKW stellt seinen Mitgliedern exklusiv eine Analyse der weltweiten Marktchancen zu Schönheits- und Haushaltspflege zur Verfügung – auf Basis der Daten des Marktforschungsinstitut Euromonitor. Die Weltmarkt-Analyse-Summary umfasst aktuell Daten bis Dezember 2020.

Icon Das könnte Sie auch interessieren Kooperation & Dialog

Aufgaben des IKW

Der IKW unterstützt, berät und vertritt seine Mitgliedsfirmen und ist Ansprechpartner für Ministerien, Behörden, Verbraucher, andere Institutionen und Verbände sowie für die Medien.