Kooperationen und Initiativen
Die von den IKW-Mitgliedern hergestellten und vertriebenen Produkte für Schönheits- und Haushaltspflege sind Konsumgüter, die sehr nahe mit den Verbrauchern in Berührung kommen. Sie erleichtern das tägliche Leben und tragen zu Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit bei. Aus dieser Nähe entsteht ein intensives Informationsbedürfnis. Durch eine hohe Dialogbereitschaft gegenüber allen involvierten Gesellschaftsgruppen kommt der IKW diesem Bedürfnis entgegen und leistet damit einen Beitrag zur Stärkung der Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von Schönheits- und Haushaltspflegeprodukten.
Dazu zählen zum Beispiel Verbraucherverbände und andere Organisationen ebenso wie Behörden und politische Institutionen. Seit langer Zeit diskutieren wir deshalb Fragen von öffentlichem Interesse im Rahmen der Gesprächsplattform „Dialog Kosmetik“, dem Verbraucherportal „haut.de“ und der Nachhaltigkeitsinitiative „Forum Waschen“.
Produkte & Sicherheit/Inhaltsstoffe
Chemikalienrechtliche Kennzeichnung von Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln
Das Global Harmonisierte System (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung gilt in der Europäischen Union auch für bestimmte Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel, wenn sie z. B. brennbar sind oder bei direktem Kontakt die Augen reizen können.
Die Angaben nach dem GHS beziehen sich immer auf die unverdünnten Produkte: So können z. B. auch hautmilde Handgeschirrspülmittel mit den Gefahrenhinweisen „Achtung“, sowie „Verursacht schwere Augenreizung“ und zum Teil sogar mit den Sicherheitshinweis „Augenschutz tragen“ versehen sein.
Zahlreiche für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel wichtige waschaktive Substanzen sind als umweltgefährlich mit dem Satz „Kann für Wasserorganismen langfristig schädlich sein“ zu kennzeichnen. Damit aber solche Substanzen überhaupt in Waschmitteln und Reinigungsmitteln eingesetzt werden dürfen, müssen sie schnell und vollständig biologisch abbaubar sein, sodass es zu einer Gewässergefährdung gar nicht kommt. Das GHS berücksichtigt den verbindlich vorgeschriebenen biologischen Abbau nur unzureichend und begünstigt weniger ergiebige Produkte, die einen geringeren Gehalt an waschaktiven Stoffen haben und daher nicht als gewässergefährdend gekennzeichnet werden. Im Gegensatz dazu sind viele hochkonzentrierte Waschmittel, Pflegemittel und Reinigungsmittel als umweltgefährlich zu kennzeichnen, obwohl sie durch geringeren Verpackungsaufwand und Transportaufwand die Umwelt tatsächlich entlasten.
Für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel gelten die Bestimmungen des Chemikalienrechts.
Eines der vorrangigen Ziele dieser Rechtsvorschriften ist die Information des Verbrauchers über den sicheren Umgang mit Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel. Die Anwender müssen über potenzielle Gefahren informiert werden, die sich beim Umgang mit den Produkten ergeben können. Diese Information erfolgt einerseits durch verbindlich vorgeschriebene Gefahrenhinweise, die zum Teil durch ebenfalls verbindlich festgelegte Bildelemente (Gefahrenpiktogramme) und Signalwörter („Achtung“ oder „Gefahr“) ergänzt werden. Darüber hinaus geben Sicherheitsratschläge Verhaltensempfehlungen zur Vermeidung möglicher Gefahren. Auf Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln, die aufgrund ihrer gesundheitlichen oder physikalischen Wirkungen als gefährlich eingestuft sind, ist zusätzlich ein sogenannter „eindeutiger Rezeptur-Identifikator“ (engl: Unique Formula Identifier, UFI) aufgebracht, z. B.: „UFI: N300-P0FS-7000-GW1X“. Der UFI ist dem jeweiligen Produkt zugeordnet und dient dazu, dass Giftinformationszentren im Falle von Verbraucheranfragen schnell Auskunft über notwendige Maßnahmen geben können.
Zusätzliche Hilfestellung können die Verbraucher unter einer auf der Verpackung angegebenen Telefonnummer erfragen. Diese Angaben sind gesetzlich vorgeschrieben.
Wie können die Gefahrenpiktogramme auf Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln aussehen?
Um auf potenzielle Gefahren beim Umgang mit Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln hinzuweisen, sind auf den Verpackungen bestimmter Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel auffällige Gefahrenpiktogramme, Signalwörter und Gefahrenhinweise aufgedruckt.
Beispiel: Citronensäure-Pulver zum Entkalken
Gefahrenpiktogramm:
Signalwort: Achtung
Gefahrenhinweis: Verursacht schwere Augenreizung. Kann die Atemwege reizen.
Beispiel: Imprägnierspray
Gefahrenpiktogramme:
Signalwort: Gefahr
Gefahrenhinweis: Extrem entzündbares Aerosol. Verursacht schwere Augenreizung.
Schließlich gibt es den Hinweis auf sensibilisierende Bestandteile ab Konzentrationen von 0,1 oder 0,01 Prozent im Endprodukt „Enthält ... (Name des Stoffes). Kann allergische Reaktionen hervorrufen“. Bei einigen sensibilisierenden Stoffen muss dieser Hinweis bereits bei niedrigeren Konzentrationen auf Verpackungen aufgedruckt werden, z. B. „ Enthält Methylisothiazolinon. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.“ für „Methylisothiazolinone“ ab Konzentrationen von 0,00015 Prozent im Endprodukt.
Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel enthalten häufig Duftstoffe und Konservierungsstoffe. Einige dieser Stoffe können Allergien auslösen. Für Hersteller von Waschmitteln und Reinigungsmitteln hat die Vermeidung von allergischen Erkrankungen einen sehr hohen Stellenwert. Sie führen Sicherheitsbeurteilungen der Inhaltsstoffe und der Endprodukte durch. Man sieht den Erfolg, denn durch Waschmittel und Reinigungsmittel, Weichspüler, Mittel zur Fleckenvorbehandlung oder gewaschene Wäsche werden nur ausgesprochen selten Allergien ausgelöst.
Vergleich: potentielle Gefahren und tatsächliches Risiko
Angaben nach dem GHS informieren grundsätzlich nur über potenzielle Gefahren. Sie beschreiben aber nicht das tatsächliche Risiko beim Umgang mit dem Produkt. Anders als im alltäglichen Sprachgebrauch wird in der Wissenschaft klar zwischen den Begriffen Gefahr und Risiko unterschieden:
Die Gefahr, die von einem Produkt ausgehen kann, wird durch Eigenschaften seiner Inhaltsstoffe bestimmt. So kann ein Stoff oder ein Gemisch z. B. „ätzend“, „brennbar“ oder „reizend“ sein. Diese Eigenschaften beeinträchtigen die Nutzer nicht, solange sie das Produkt gemäß den Anwendungshinweisen und Sicherheitsratschlägen verwenden und ansonsten sicher in seinem ursprünglichen Behältnis aufbewahren.
Der Begriff Risiko berücksichtigt darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Verwender und die Umwelt bei einer Anwendung mit dem Produkt in Kontakt kommen können. Wissenschaftler sprechen hier von der „Exposition“.
Beispiele: Gefahr und Risiko
Ein WC-Reinigungsmittel enthält Citronensäure zur Entfernung von Kalk. Diese Säure kann die Haut reizen, wenn sie länger mit der Haut in Kontakt kommt. Da das Produkt bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht, oder wenn überhaupt, nur kurzzeitig in Kontakt mit der Haut kommt, ist die Exposition und damit das Risiko für eine Hautreizung gering.
Enthält ein Imprägnierspray extrem entzündbare Treibmittel, dann trägt es grundsätzlich das Symbol „Flamme“, das Signalwort „Gefahr“ sowie den Hinweis „Extrem entzündbares Aerosol“ und weitere Warnhinweise. Solche Imprägniersprays dürfen hiernach nicht in der Nähe von Zündquellen (z. B. von brennenden Kerzen) verwendet werden. Wird dies befolgt, dann besteht nicht das Risiko, dass sich der Inhalt entzündet. Wichtig ist auch die richtige Entsorgung: Restentleerte Verpackungen gehören in die Wertstoffsammlung, nicht-restentleerte Verpackungen zum Sonderabfall.
Die Beispiele zeigen, dass auch als gefährlich eingestufte und entsprechend gekennzeichnete Waschmittel, Pflegemittel und Reinigungsmittel bei vorschriftsmäßiger Anwendung in der Regel kein Risiko für den Mensch oder die Umwelt darstellen.
Was kann der Verbraucher zur Sicherheit beitragen?
Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel sollen außerhalb der Reichweite von Kindern und in der Originalverpackung aufbewahrt werden. Jeder Verbraucher sollte nicht nur die Gefahrenhinweise und Sicherheitshinweise beachten, sondern auch die Gebrauchsanweisungen sehr genau befolgen. Dann sind Risiken so gut wie ausgeschlossen.
Darüber hinaus stehen die Hersteller für weitere Auskünfte und Tipps jederzeit gerne bereit. Sollte es dennoch zu einem Unfall mit einem Waschmittel, Pflegemittel oder Reinigungsmittel kommen, kann eine Giftinformationszentrale kontaktiert werden, denen die Rezepturen dieser Produkte vorliegen.
Ein Verzeichnis der Giftinformationszentren in Deutschland ist veröffentlicht auf der Internetseite des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Links
A.I.S.E., Association Internationale de la Savonnerie, de la Détergence et des Produits d’Entretien
Auf den Internetseiten des Internationalen Verbandes der Hersteller von Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln (A.I.S.E., Association Internationale de la Savonnerie, de la Détergence et des Produits d’Entretien) finden sich in englischer Sprache u. a. Marktzahlen, Verbraucherinformationen zum Waschen und Reinigen, zur Produktsicherheit, zur Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Produkte sowie Verknüpfungen zu den Mitgliedsverbänden der A.I.S.E. in Europa und Australien.
Bundesanzeiger
Über diese Adresse sind unter anderem die Veröffentlichungen deutscher Rechtsvorschriften im Bundesgesetzblatt und im Bundesanzeiger kostenpflichtig zu beziehen. Hierzu wird auch ein Recherchedienst angeboten.
Cleanright
Auf dieser Website finden Verbraucher, Nichtregierungsorganisationen und andere Institutionen eine Vielzahl nützlicher Informationen über Wasch-, Reinigungs- und Pflegemittel für den privaten Gebrauch. Der Internationale Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelverband (A.I.S.E.) und der Europäische Chemieindustrieverband (Cefic) haben gemeinsam unter dem Titel "Cleanright" dieses Informationsangebot zu Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln und deren Inhaltsstoffen für das Internet erstellt.
EUR-Lex
Auf der Website der Europäischen Union sind unter dieser Adresse nicht nur alle Veröffentlichungen im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften seit dem 1.1.1998, sondern auch konsolidierte Fassungen mehrerer Richtlinien in allen Amtssprachen der EU kostenfrei abrufbar.
FORUM WASCHEN
Hier finden Sie aktuelle Informationen über das Nachhaltigkeitsprojekt FORUM WASCHEN der deutschen Wasch- und Reinigungsmittelindustrie.
GINETEX Germany
GINETEX Germany ist seit 1977 zuständig für die Pflegekennzeichnung von Textilien in Deutschland. Die Pflegekennzeichen in Bekleidung und Wäschestücken informieren über die angemessene Pflege (z. B. Waschtemperatur, Waschprogramm, Trocknung, Bügeln).
HERA-Projekt
Im Rahmen des HERA-Projekts werden Sicherheitsbewertungen für Inhaltsstoffe von WPR-Mitteln erstellt, sowohl in Bezug auf Auswirkungen auf den Menschen als auch auf die Umwelt.
IHO
Homepage vom Industrieverband Hygiene- und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendung e. V.
Thüringer Landfrauenverband e.V.
IKW und der Thüringer Landfrauenverband arbeiten im FORUM WASCHEN zusammen. Schwerpunkt der Zusammenarbeit: Verbraucherinformation im Bereich Waschen.
https://www.thueringer-landfrauenverband.info/
Bundesweite Aktionstag - Nachhaltiges Waschen
Jeweils am 10. Mai eines Jahres findet der Bundesweite Aktionstag - Nachhaltiges Waschen statt. Hierzu finden Sie Informationen und viele nützliche Hinweise.
www.forum-waschen.de/aktionstag-nachhaltig-ab-waschen
ACI, The American Cleaning Institute©
Der Verband der Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln in den Vereinigten Staaten von Amerika (ACI, The American Cleaning Institute©) bietet auf seinen Internetseiten u. a. einen Überblick über die Produkte, Beschreibungen zu Umwelt- und Gesundheitsschutz und Informationen für Kinder in englischer Sprache.
https://www.cleaninginstitute.org/about-aci
A.I.S.E. Charter for Sustainable Cleaning
Hier finden Sie aktuelle Informationen über die Initiative Nachhaltiges Waschen und Reinigen der europäischen Wasch- und Reinigungsmittelhersteller ("A.I.S.E. Charter for Sustainable Cleaning").
http://www.sustainable-cleaning.com/
Förderinstitution des Verbandes der Chemischen Industrie e. V.
Einen Bereich stellt die "Schulpartnerschaft Chemie" dar, bei der die Unterrichtsförderung einen Schwerpunkt darstellt. Mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien will der Fonds Lehrer wie Schüler über aktuelle Entwicklungen in der Chemie auf dem Laufenden halten.
Internationale Verband für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel (A.I.S.E.)
Der Internationale Verband für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel (A.I.S.E., Brüssel) hat das Einstufungs- und Kennzeichnungsnetzwerk DetNet erarbeitet, das der sachgerechten Einstufung und Kennzeichnung von Waschmitteln (Pulver oder Flüssigprodukte), Handgeschirrspülmitteln und Allzweckreinigern sowie ähnlich zusammengesetzten Produkten dient.
Caps weg von Kindern
Die Initiative "Caps weg von Kindern" bietet wichtige Hinweise zum sicheren Umgang mit Flüssigwaschmittel-Kapseln und zur Vermeidung von Unfällen.
Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI)
Der Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) bietet Portale zu Technischen Regelwerken, REACH, Responsible Care, DIB, Mittelstand, Fonds, TUIS und zu weiteren speziellen chemierelevanten Themen.