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IKW-Kosmetik-Expertin: Beauty-Tipps zur optimalen Hautpflege um Mund, Kinn und Nase während Corona
Das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen ist nicht nur ungewohnt und anstrengend beim Atmen. Es kann auch die Haut gerade in der unteren Gesichtshälfte ganz schön strapazieren. Das feuchte Klima unter der Maske lässt Hautunreinheiten entstehen und Pickelchen erst so richtig sprießen. Nicht selten reagiert die Haut gereizt und mit Rötungen. Und: Das richtige Auftragen von Make-up, damit es den ganzen Tag hält, stellt Frauen vor eine echte Herausforderung. Die IKW-Kosmetik-Expertin Ricarda Zill weiß Rat.
Wie reinigt man die Haut um Mund, Kinn und Nase am besten?
Eine tägliche gründliche Reinigung der Gesichtshaut – morgens und abends – war schon immer wichtig – auch vor Corona. Durch das häufige Tragen einer Maske wird die tägliche Reinigung jetzt aber ein „Muss“. Es ist empfehlenswert, die Haut zunächst mit einem milden Reinigungsprodukt, beispielsweise einer Waschemulsionen oder einem Waschgel, zu säubern und danach mit einem Gesichtswasser zu klären. Durch die milde Reinigung werden Hautverschmutzungen, Make-up und abgestorbene Hautschüppchen sanft entfernt. Einige Reinigungsprodukte wirken auch antibakteriell, was Pickelchen zusätzlich vorbeugt. Das Gesichtswasser schließt den Reinigungsvorgang ab. Es entfernt letzte Schmutzpartikel und neutralisiert den pH-Wert der Haut. Die Haut ist nun optimal auf die anschließende Pflege vorbereitet.
Welche Pflege ist bei gestresster Haut empfehlenswert?
Jetzt sollte eher zu einer Pflege mit viel Feuchtigkeit gegriffen werden, da zu viel Fett auf der Haut nur zusätzlich die Poren verstopfen könnte.
Da die Haut unter der Maske häufig gestresst ist, freut sie sich am Abend auf einen kleinen „Spa-Moment“. Dafür sollte die Haut zunächst wieder gründlich gereinigt werden. Im Anschluss können Masken, beispielsweise in Form von Tuchmasken, beruhigend auf die Haut einwirken. Wirkstoffe wie Hamamelis, Rosenextrakt oder Aloe Vera sind hierbei gut geeignet. Sie erfrischen, haben eine leicht kühlende Wirkung und spenden sehr viel Feuchtigkeit. Gerne darf dann zusätzlich vor dem Schlafengehen eine reichhaltige Nachtcreme aufgetragen werden.
Wie sieht es mit einem Peeling aus?
Je nach Hauttyp ist ein Peeling sogar wünschenswert, da gerade unter der Maske abgestorbene Hautschüppchen auf der Haut haften bleiben. Die Faustregel lautet: Je öliger die Haut, umso öfter darf ein Peeling verwendet werden. Bei öliger Haut kann bis zu dreimal pro Woche „gepeelt“ werden. Bei trockener Haut sollte ein sanftes Peeling höchstens einmal pro Woche zum Einsatz kommen.
Was kann man tun, wenn man sowieso schon unter unreiner Haut und Akne leidet?
In diesem Fall ist zu empfehlen, die Mund-Nasen-Bedeckungen mehrmals am Tag zu wechseln. Da unter der Maske ein optimales Milieu für die Bakterien herrscht, können die Entzündungen durch langes Tragen derselben Maske verstärkt werden. Bei akuten Entzündungen kann die Haut zwischendurch mit einem desinfizierenden und adstringierenden Gesichtswasser geklärt werden. Sowohl Wattepads und Gesichtswasser gibt es von vielen Herstellern im praktischen Miniformat für Unterwegs.
Wie trägt man Make-up am besten auf, wenn später die Maske drüber kommt?
Man muss nicht gänzlich auf Make-up verzichten. Eine leichte Foundation ist unter der Maske jetzt gut anzuwenden. Ein Profi-Tipp: Die Foundation hält noch besser, wenn sie mit einem losen transparenten Puder fixiert wird. Hierfür kann auf die Gesichtspartien, die später unter der Maske verschwinden, etwas mehr Puder aufgetragen werden und einige Minuten „backen“. Das bedeutet, dass das Puder nicht verblendet werden sollte. So ist die Foundation fixiert und das transparente Puder färbt nicht ab. Die Augen können ein bisschen mehr betont werden, damit sie strahlen.
Wie pflegt man die Lippen?
Die Haut der Lippen ist sehr dünn und empfindlich. Sie besitzen weder Schweiß- noch Talgdrüsen und können daher nicht mit Fett oder Feuchtigkeit versorgt werden. Der Vorteil ist, dass die Lippen bei dem ständigen leicht feuchtem Klima schön geschmeidig bleiben. Sind die Lippen trotzdem rau, helfen Stifte zur Lippenpflege mit Bienenwachs, Sheabutter und Ölen von Jojoba, Mandel oder Avocado. Ein Extra-Tipp: Ein sanftes Zucker-Peeling sorgt für super zarte, geschmeidige und gepflegte Lippen. Ganz besonders, wenn danach etwas Honig aufgetragen wird. Dieser spendet Feuchtigkeit und wirkt leicht antiseptisch. Die Herausforderung: Den Honig mindestens 10 Minuten auf den Lippen wirken lassen.
Und wie hält der Lippenstift auch unter der Maske?
Am besten haften matte Lippenstifte oder 2-Phasen-Produkte, die nicht abfärben. Wer lieber cremige Texturen bevorzugt, kann diese mit einem transparenten losen Puder fixieren. Hierzu ein Kosmetiktuch einlagig – wenn dieses zweilagig ist, einfach trennen – über die geschminkten Lippen legen und durch das Kosmetiktuch mit dem Puderpinsel tupfen. So wird der Lippenstift etwas fixiert. Alternativ kann auch ein Fixierspray benutzt werden, das auch über das komplette Make-up aufgesprüht werden kann. Der Profi-Tipp: Einen Lipliner komplett auf die Lippen auftragen, denn dieser färbt durch den hohen Wachsanteil kaum ab.