Wirtschaftliche
Entwicklung

Schönheits- und Haushaltspflege wächst trotz schwierigem Umfeld

Gepflegtes Aussehen und ein schönes Zuhause sind den Menschen in Deutschland auch in schwierigen Zeiten wichtig. Der Wert der in 2023 im In- und Ausland verkauften Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte stieg um 8,4 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro – ein neuer Höchststand. Der Exportumsatz legte mit einem Plus von 8,1 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro zu, und der Inlandsumsatz erzielte ein Plus von 8,6 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro.

Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen hat sich dennoch eingetrübt. Hauptgrund dafür ist die Kostensteigerung bei Energie und Rohstoffen, der Fachkräftemangel sowie die stark gestiegene Belastung durch die Regularienflut.

 

Gemischte Aussichten für 2024

Mit Blick auf die weiter steigenden Kosten und die möglichen Auswirkungen einer vorhergesagten Rezession fällt den Unternehmen eine Prognose zur Geschäftsentwicklung schwer. Die Branche ist optimistisch, dass sie mit ihren Leistungen und Produkten weiterhin auf hohe Kaufbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher stoßen wird und prognostiziert ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent.

Schönheits- und Haushaltspflegemittelmarkt
Deutschland 2023

Kosmetika bleiben Verbraucherlieblinge

Schönheitspflegeprodukte bleiben trotz trübem Konsumklima gefragt: Der Umsatz mit Körperpflege und Kosmetika stieg um 10,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Dabei zeigten Deos die höchsten Zuwächse (plus 21,2 Prozent), gefolgt von dekorativer Kosmetik, also Lippenstift, Make-up, Nagellack & Co (plus 17,7 Prozent). Es folgen die Düfte mit 15,0 Prozent Umsatzsteigerung. 

Saubere und gepflegt Kleidung sind gefragt

Dem Trend zu positiver Außenwirkung entspricht der Verbraucherwunsch, saubere und gepflegte Kleidung zu tragen. Spitzenreiter unter den Produkten der Haushaltspflegesparte sind die Fein- und Spezialwaschmittel (plus 8,1 Prozent). Deutlich mehr gaben die Menschen auch für Waschhilfsmittel aus (plus 7,6 Prozent), ebenso für Weichspüler (plus 5,1 Prozent).

Schönheitspflegeprodukte werden am liebsten im Drogeriemarkt gekauft

Den Einkauf ihrer Kosmetika erledigen die Menschen in Deutschland am liebsten in Drogeriemärkten. Das Bild der Vorjahre bestätigt sich auch 2023. Bei Schönheitspflegeprodukten macht dieser Vertriebsweg 51 Prozent aus, an zweiter Stelle folgt mit 20 Prozent der Fachhandel. Stark wachsend zeigt sich der E-Commerce mit plus 23,8 Prozent. Der Anteil am Gesamtmarkt ist aber mit 7 Prozent noch vergleichsweise gering.

Auch für Haushaltspflegeprodukte sind Drogeriemärkte Anlaufstelle Nummer eins

Auch Wasch- Pflege- und Reinigungsmittel werden mit einem Anteil von 34 Prozent überwiegend im Drogeriemarkt gekauft, aber auch Discounter sind für dieses Geschäft wichtig, der Anteil beträgt 26 Prozent. Stark wachsend ist auch hier der E-Commerce mit plus 29,2 Prozent. Der Anteil am Gesamtmarkt  beträgt allerdings nur 4 Prozent.

Gesellschaft im Dauerkrisenmodus – Wirtschaft unter Druck

Mit Gewalt und Krieg in Europa und im Nahen Osten und der damit weiter verschärften weltpolitischen Krisensituation hat sich auch die angespannte Lage der Unternehmen verfestigt. Im Rahmen einer aktuellen Umfrage unter IKW-Mitgliedsunternehmen gaben 62 Prozent an, durch die Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen stark oder sehr stark belastet zu sein. Hinzu kommen gestiegene Anforderungen durch Regulierung.

„Gestiegene Kosten und erhöhter Aufwand durch immer mehr Regulierung und Bürokratie machen unseren Unternehmen zu schaffen. Unsere Branche stößt an Belastungsgrenzen. Schnelle Entlastung, Bürokratieabbau und Augenmaß bei Regulierungen sind jetzt gefordert.“

Thomas Keiser,
IKW-Geschäftsführer

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